Aggregat (2012)
Ich hatte die Vision, dass sich ein gemaltes Bild real Verändern und Bewegen soll. Nebst der kunstgeschichtlichen Suche nach realer Bewegung in der Malerei, habe ich die Frage gestellt, ob die Erneuerung der Malerei durch die Erweiterung klassischer Mittel durch andere Medien zu einem neuen Dasein finden kann. Ohne Hilfe von weiteren Medien ist es der Malerei kaum möglich sich real zu Bewegen. Der Einsatz nicht traditioneller Mittel ermöglicht es der Malerei sich mit einem neuen Aspekt zu zeigen. Für die Malerei in den Eisplatten suchte ich einfachste, klare und geometrische Formen. Die Verwandlung durch den Schmelzvorgang scheint am spannendsten zu sein, wenn die Formen deutlich und starr sind und sich dann zu etwas weichem, organischen verändern. Ausserdem ist bei geometrischen Formen ist auch mein individuelles Ego zurückgenommen und ich kann versuchen durch eine universelle Harmonie zu sprechen. Um die Zurücknahme meiner Person weiter voran zu treiben, habe ich mich bereits bestehender Bilder und Systeme bedient. Bei der Auswahl dieser Bilder sind die Aussagen der Künstler, als auch Namen und Stilrichtungen nicht ohne Bedeutung aber doch eher zweitrangig. Bei jenen Bildern die etwas über die Bewegung erzählen, erlaube ich mir das Experiment. Ich extrahiere, füge hinzu, nehme weg, gestalte neu, überprüfe die Wahrheit und Grenzen der abstrakten Geometrie im Bezug auf die Bewegung. Bei diesen Unternehmungen geht es in erster Linie um die Ordnung. Ich nehme ein Bild, extrahiere die Formen und Farben und ordne neu. Es ist immer ein hin und her zwischen Konstruktion und Dekonstruktion.I ch bewege mich auf der Waage zwischen Ordnung und Chaos, zerstöre und räume auf. Diese Sissiphusarbeit findet kein Ende. Im Fluss sehe ich mich das geschmolzene Chaos wieder in der Tupperware zu ordnen bevor das Eis aus dem Kühl- schrank genommen wurde. Wobei die Zeit nicht von der Bewegung zu trennen ist.